Wie deine Räume auf dich wirken


Wie wichtig sind dir deine Räume?

Bevor du anfängst zu lesen, schau dich einmal kurz um, wo du gerade bist: Was siehst du alles? Ist der Raum groß und weit oder eher klein und eng? Welche Farben umgeben dich? Wo ist die Tür? Was befindet sich hinter dir? Kannst du dich gut konzentrieren? Schaust du oft aus dem Fenster heraus? Lässt du dich oft von irgendetwas oder irgendwen stören?

Vor allem aber wie fühlst du dich?

Das sind die ersten Fragen danach, wie deine Räume auf dich wirken. Wir tasten uns sozusagen von der sichtbaren Formensprache zu den mentalen und emotionalen Fragen vor. Doch auch wenn das lange nicht ausreicht, und die Fragestellung noch weitergehen müsste, in den unsichtbaren energetischen Bereich hinein, bleiben meist selbst diese normalen, einfachen Fragen ungestellt.

Wann hast du zuletzt einen Raum bewusst wahrgenommen?

Wir verbringen die meiste Zeit unseres Lebens in gebauten Räumen. Dabei sind sie für uns so selbstverständlich geworden, dass wir blind geworden sind für ihre Wirkung. Haben wir dieses Bewusstsein für den Raum in der Schnelllebigkeit der Zeit, den Problemen des Alltags, der Oberflächlichkeit des Beliebigen verloren?

Wie wichtig sind uns unsere Räume?

Sicherlich hast du schon mal beobachtet, dass du dich in einem Raum sehr friedvoll fühlst, während ein anderer Raum dir unbehaglich ist? Wir können nicht verleugnen, dass Räume Atmosphären schaffen, die sowohl positiv als auch negativ wirken. Der Raum hinterlässt ebenso einen Abdruck im Menschen, beispielsweise lässt sich in alten Kirchen die Heiligkeit erspüren, die dann ein Stück weit als Ergriffenheit mit nach Hause genommen wird. In Konferenzräumen lässt sich nach der Konferenz deren Atmosphäre wahrnehmen.

Bücher brauchst du nicht zu lesen, Musik kannst du abschalten und Bilder kannst du weghängen.

Architektur und Raum dagegen sind unausweichlich, sie beeinflussen dich und alle anderen unmittelbar.

Dabei sind die meisten Räume, die wir bewohnen oder in denen wir arbeiten, überhaupt nicht speziell auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Sie wurden entweder vor längerer Zeit für andere oder sogar für lediglich abstrakt vorgestellte Nutzer konzipiert. Letzteres geschieht vorwiegend in der Massenproduktion eines Bauträgertums, deren oberstes Gebot die Wirtschaftlichkeit ist.

In großen Teilen ist diese Entwicklung des nicht Bewusstseins von Raumwirkung wohl auch der Geschichte geschuldet, deren Technikeuphorie und Wissenschaftsgläubigkeit seit der Zeit der Aufklärung bis heute nicht nachgelassen hat.

Weil du dich aber sehr gut anpassen kannst,

nimmst du die Gegebenheiten hin und richtest dich in ihnen ein. Wenn dich dann jemand darauf hinweist, wie beeinflusst deine tägliche Lebensgestaltung durch die Räumlichkeiten ist, bist du überrascht, denn meistens passen die Gegebenheiten irgendwie mit deinen eigenen Bedürfnissen zusammen. Entweder weil sich der Architekt gut in deine Nutzerbedürfnisse hineindenken konnte, weil dir als Nutzer viel Gestaltungsfreiheit gelassen wurde, oder weil du verstehst, aus den gegebenen Bedingungen das Beste zu machen.

Leider gibt es aber auch genügend Beispiele, bei denen die Projekte das Nutzerverhalten komplett verfehlen.

In seinem Pamphlet „Die Unwirtlichkeit der Städte“ kritisierte der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich bereits 1965 die Kälte, Unmenschlichkeit und abweisende Gestaltung des in großer Zahl entstandenen Siedlungsbaus nach dem ersten Weltkrieg.

Doch auch wenn es immer kritische Gegenbewegungen zur reinen Funktionalisierung des Menschen in der Architektur gab, (Hugo Häring, Hans Scharoun, Bruno Taut, Rudolf Steiner etc.) konnten sich ihre Stimmen und Ideen nicht für den Mainstream durchsetzen. Diese Vertreter u.a. der organischen Architektur suchten neben dem Funktionalen immer auch das Wesenhafte, Menschliche und Naturverbundene im Raum und Ort ihrer Architektur.

Damit komme ich zu den weiterführenden dringend erforderlichen Fragestellungen,

wenn wir uns mit Raumwirkung beschäftigen; zu den energetischen Wirkungen, die außerhalb unseres Mentals und unserer Emotionen liegen. Sie haben viel mit der Wesenhaftigkeit des Raumes und des Ortes zu tun. Es sind die Fragen, die über das Schönfinden von Raum oder Ort hinaus gehen.

Sie fangen ganz einfach an:

Schließe mal für einen kurzen Moment deine Augen und spüre in dich hinein: Wie weit weg fühlt sich die Raumdecke an? Wie fest verbunden fühlen sich deine Füße mit dem Boden? Wie fühlt sich dein Herzensraum in diesem Moment an? Kannst du dich in deinem Herzen ausdehnen? Oder schließt sich dein Herz zusammen?

„Erst formen wir unsere Räume, dann formen sie uns“

Dieser viel zitierte Satz von Winston Churchill spricht von der gegenseitigen Beeinflussung von Raum und dir als Nutzer. Dieses gegenseitige Beeinflussen macht vor keiner Grenze halt. Der Raum wird dabei tatsächlich zu deinem Spiegel. Das bedeutet nicht nur dass man an ihm erkennen kann, wie und wer du bist, sondern auch dass sich dein Verhalten an ihm anpasst.

Um dieses unbewusste Verhältnis deutlicher zu machen, erlaube ich mir, ein Beispiel aus meiner Berufspraxis zu beschreiben:

In einem Ort Nähe Hamburg wurde ich von einem Herrn aus der Finanzbranche beauftragt, seine Wohnung energetisch zu behandeln. Er und seine zwei Söhne wurden kurz zuvor ohne weitere Erklärung oder Vorzeichen von seiner Frau bzw. ihrer Mutter verlassen.

Bei der Analyse der Energiestrukturen der Räumlichkeiten stellte ich fest, dass das Verhalten der Frau (ohne sie zu kennen) eigentlich nicht ihr selbst entsprach. Die Räume hingegen trugen eine Energie, in der Frauen „unerwünscht“ schienen.

Zurecht fragst du jetzt, wie die Energien wahrgenommen werden können.

Wir sind diesen Wechselwirkungen von Raum nicht ohnmächtig ausgeliefert. Ein solches Bewusstsein für das Wesenhafte oder die unsichtbaren Energiestrukturen lassen sich erlernen. Im Kan Yu z.B. durch die Erfahrung des Tiefenbewusstseins. Mit dem Werkzeug der Meditation, der Öffnung des Herzens als wahrnehmendes Organ, nähern wir uns hier Schritt für Schritt an.

Wenn Du das Bewusstsein des Kan Yu über die Meditation erfährst, hast du die Fähigkeit die Zusammenhänge aller Lebensräume wahrzunehmen und positiv auf sie einzuwirken.

Wahrnehmung findet in räumlichen Gefügen statt. Du erlebst dich in deinem inneren und äußeren Raum. Durch die Öffnung des Herzens vergrößert sich dein Wahrnehmungsraum. So erkennst du Zusammenhänge, und kannst neue Lösungsebenen schöpfen.

Kan Yu ist eine Raumlehre, die gleichzeitig Raum neu schöpft.

Aber zurück zu unserer Geschichte:

Bei der weiteren tieferen Energieanalyse stellte ich fest, dass dieser Vorgang – Frau verlässt Mann und Kinder – schon öfters in dieser Wohnung stattgefunden hat, vermutlich mindestens drei mal. Eine Befragung in der Nachbarschaft bestätigte diese Wahrnehmung. Eine Nachbarin erzählte, es sei schon im Gespräch, dass die Männer durch das Hauses „verflucht“ werden.

Durch die Veränderung/Transformation der vorhandenen Energiestrukturen mit Hilfe des Bewusstseins und der Lichtarbeit des Kan Yu wurden die alten Erinnerungsstrukturen der Räume aufgelöst und mit neuer neutraler Energie „aufgeladen“. Eine neue, positive und kraftvolle Raumwirkung wurde geboren.

Was denkst du, was geschah? Nach kurze Zeit (4 Monaten) zog die Frau wieder bei ihrer Familie ein und blieb…
Die Geschichte klingt wie ein Märchen, und gehört sicherlich zu einer der bemerkenswertesten Erfahrungen, doch in 20 Jahren Praxis gibt es viele spannende Geschichten zu erzählen…

Unterschätze nie die Macht der Räume

Nach Graf Dürckheim ist Raum „für das Selbst Medium der leibhaftigen Verwirklichung, Gegenform oder Verbreiterung, Bedroher oder Bewahrer, Durchgang oder Bleibe, Fremde oder Heimat, Material, Erfüllungsort und Entfaltungsmöglichkeit, Widerstand und Grenze, Organ und Gegenspieler dieses Selbst in seiner augenblicklichen Seins- und Lebenswirklichkeit“ Dürckheim spricht hier vom „gelebten Raum“, der über die Grenzen von gebauter Räumlichkeit hinaus geht.

Der gelebte Raum ist beweglich und abhängig vom Menschen, denn jede Veränderung im Menschen bedingt eine Veränderung im Raum.

Aristoteles spricht davon, dass es den Raum nicht nur „gibt“, sondern dass er auch “seine eigene Kraft hat und eine gewisse Wirkung ausübt“.

Bollnow interpretiert die Aussage so, „Es ist also ein von inneren Kräften durchzogener Raum, bei dem man fast von einem inneren Kraftfeld im Sinne der modernen Physik denken könnte“.

Bei Bachelard heißt es: „… Der bewohnte Raum transzendiert den geometrischen Raum. Er nimmt gefühlsmäßige, menschliche Qualitäten an“. Die Wohnung wird zum Spiegel seines Selbst.

Wir sehen, es gibt viele Stimmen zur Wirkung des Raumes.

Nun geht es darum nicht nur davon auszugehen, dass es so ist, sondern zu erkennen und positiv auf diese Wechselbeziehung einzuwirken, so dass im Sinne des Raumes und dessen Nutzer ein Raum der Kraft entsteht. Daraus ein Ort der Kraft und daraus dann eine Fläche von vielen Kraftorten.

Deine Kun Ya Andrea

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